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Berufe nah am Menschen

Fast jeder kennt die Fernsehserie Emergency Room. Sie zeigt nur eine Möglichkeit pflegerischer Berufstätigkeit. Die pflegerischen und medizinischen Herausforderungen sind im Alltag nicht ganz so spektakulär – vor allem nicht im Privatleben der Beteiligten. Aber in der Notaufnahme, im OP und auf der Intensivstation geht es wie im Fernsehen oft um Leben und Tod. Auch andere Seifenopern im Krankenhaus bilden nicht unbedingt die Realität ab. Vor allem wird oft nicht dargestellt, dass die Pflegenden einen großen eigenständigen Aufgabenbereich haben. Das gilt noch viel stärker in der Altenpflege oder der ambulanten Pflege.

Der Pflegeberuf ist ein vielseitiger und anspruchsvoller Beruf. Pflegende versorgen und betreuen Menschen aller Altersgruppen, Familien und so­ziale Gemeinschaften in allen Lebenssituationen. Ihre Tätigkeit umfasst die Förderung der Gesundheit, das Vorbeugen von Krankheit und die Versorgung und Betreuung kranker, be­hinderter und sterbender Menschen. Sie berücksichtigen dabei die unterschiedlichen Pflege- und Lebenssituationen sowie Lebens­phasen der Menschen und setzen sich für den Erhalt und die Förderung der Selbstständigkeit und Selbstbestimmung der Menschen ein. Sie arbeiten an unterschiedlichsten Orten und Institutionen.
Die Gesundheitsbranche gilt als Wachstumsmarkt, da es immer mehr alte und kranke Menschen gibt. Alten- und Krankenpflege gehören zu den Heilberufen.

Derzeit gibt es vier Möglichkeiten einer pflegerischen Ausbildung: Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und die in ein Studium integrierte Ausbildung in diesen Berufen. Altenpfleger / innen werden an Altenpflegeschulen, Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpfleger/innen an (Kinder-)Krankenpflegeschulen der jeweiligen Krankenhäuser ausgebildet. Das Studium ist an über 30 Standorten – mit steigender Tendenz – möglich. Alle Ausbildungen führen zu einer staatlichen Abschlussprüfung, die die Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung regelt und damit die Zulassung zum Beruf.

Nur wenige Berufe bieten ein solch breites Spektrum an Arbeitsmöglichkeiten. Das reicht vom Krankenhaus mit seinen verschiedenen Fachgebieten (Chirurgie, innere Medizin, Intensivmedizin, Psychiatrie, Geburtshilfe, OP, Anästhesie usw.) über ambulante Pflegedienste bis hin zu Alten- und Pflegeheimen. Mit einer pflegerischen Berufsausbildung kann man sich aber auch selbstständig machen als Berater / in oder Gutachter / in, man kann bei der Krankenkasse oder in einer Behörde (vom Gesundheitsamt bis zum Bundesministerium) arbeiten.

Auch in der Entwicklungshilfe werden Pflegende häufig tätig

Darüber hinaus gibt es ein paar Stellen auf Kreuzfahrtschiffen. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Angebot! Übrigens steigt der Anteil der Männer in der Pflege stetig an – derzeit beträgt er ca. 18  Prozent!
Während der Ausbildung lernen die Schüler / innen im praktischen Teil unterschiedliche Fachgebiete kennen. Im theoretischen Teil der Ausbildung sind die theoretischen und praktischen Grundlagen der Pflege das größte Fachgebiet. Das sind die Pflegewissenschaft, mit Konzepten und Methoden der Pflege sowie pflegerischen Interventionen, und auch die Berufsethik. Es gehören aber auch medizinisches Grundlagenwissen zu Krankheiten, deren Diagnose und Therapie sowie Sozialwissenschaften (vor allem Psychologie) dazu.

Nach der Ausbildung gibt es eine Reihe von Spezialisierungs­möglichkeiten, entweder als Weiterbildung (meist 2-jährig, berufsbegleitend), z. B. Intensivpflege, OP-Pflege, psychiatrische Pflege  oder als Studium (Pflegemanagement, Pflegepädagogik). Im Grundsatz gilt, je höher die Qualifikation, desto höher die Ver­gütung. Eine einheitliche Aussage über die Verdienstmöglichkeiten ist nicht möglich, da diese stark von dem Arbeitgeber, der Region und dem Fachgebiet abhängt.


Ist Pflege ein Beruf für jeden?

Vermutlich nicht für jeden, aber für viele Menschen. Die Anforderungen sind durchaus hoch. Doch sind die Berufsmöglichkeiten so unterschiedlich, dass sich für fast jeden Geschmack etwas zwischen »High Tech« und »High Touch« finden lässt. Unerlässlich ist, dass man gerne mit Menschen zu tun haben möchte und eine gewisse Belastbarkeit vorhanden ist. Sie sollten sich gut auf andere Menschen einstellen und bei sich rasch verändernden Situationen angemessen verhalten können. Auch mit belastenden Lebenssituationen werden Sie konfrontiert. Sie lernen aber, wie Sie sich verhalten sollen, wie Sie den Menschen beistehen, sich aber auch selbst schützen können. Sie investieren viel, bekommen aber auch viel von den Menschen, die Sie pflegen, zurück.
Falls Sie interessiert, aber nicht sicher sind, ob das etwas für Sie ist, bieten viele Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen Praktika zum Kennenlernen an.

Zugangsvoraussetzungen:
Mindestens ein mittlerer Bildungsabschluss (also 10-jährige allgemeine Schulbildung), jedoch gibt es ein paar Ausnahme­regelungen, z. B. für Alten- oder Krankenpflegehelfer. Gesundheitliche Eignung.

Ausbildung
Dauert 3 Jahre und beinhaltet 2.100 Stunden Theorie und 2.5oo Stunden Praxis. Bei Ausbildung als Studium dauert sie inklusive Bachelorarbeit meist 8 Semester.

Staatliche Abschlussprüfung
Schriftliche, praktische und mündliche Prüfung.

Themen im theoretischen und praktischen Unterricht der Gesundheits- und Kranken­pflegeausbildung

  • Pflegesituationen bei Menschen aller Altersgruppen erkennen, erfassen und bewerten
  • Pflegemaßnahmen auswählen, durchführen und auswerten
  • Unterstützung, Beratung und Anleitung in gesundheits- und pflegerelevanten Fragen fachkundig gewährleisten
  • Bei der Entwicklung und Umsetzung von Rehabilitations­konzepten mitwirken und diese in das Pflegehandeln integrieren
  • Pflegehandeln personenbezogen ausrichten
  • Pflegehandeln an pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen ausrichten
  • Pflegehandeln an Qualitätskriterien, rechtlichen Rahmen­bestimmungen sowie
  • Bei der medizinischen Diagnostik und Therapie mitwirken
  • Lebenserhaltende Sofortmaßnahmen bis zum Eintreffen der Ärztin oder des Arztes einleiten
  • Berufliches Selbstverständnis entwickeln und lernen, berufliche Anforderungen zu erfüllen
  • Auf die Entwicklung des Pflegeberufs im gesellschaftlichen Kontext Einfluss nehmen
  • In Gruppen und Teams zusammenarbeiten

Weitere Informationen: 
www.berufenet.arbeitsagentur.de


zu Ausbildung als Studium
www.bildungsrat-pflege.de
und unter www.dbfk.de

 

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