Rüsselsheimer Schüler helfen

»Die Kinder in Afrika können nichts für ihre Armut. Das ist schon recht unfair.« Die Aussage kommt von Katharina, einem 14-jährigen Mädchen aus Rüsselsheim. Aus ihren Sätzen spricht Verständnis, Reife und eine Portion Empörung über unterschiedliche Chancen. Damit wollte sie es aber nicht bewenden lassen. Wie andere Jugendliche, die auf die Gerhart-Hauptmann-Schule gehen, hat sie im Sommer an der Aktion »Dein Tag für Afrika« teilgenommen und in einer Bäckerei Brezel verkauft. Um helfen zu können.

Das hat in Rüsselsheim wie an vielen anderen Orten in Hessen und darüber hinaus Tradition. Seit 2003 gehen Schülerinnen und Schüler einen Tag im Schuljahr (oder auch in den Ferien) arbeiten und spenden ihren Lohn für Bildungsprojekte in sieben afrikanischen Ländern. Damit setzen sich die Kinder und Jugendlichen in Deutschland aktiv für benachteiligte Gleichaltrige ein. So wie auch Jimmy. Der 15-jährige Schüler hat einen Tag lang in einem Mopedladen gearbeitet, um auch einen Beitrag leisten zu können: »Uns geht es so gut. Bei Kindern in Afrika sieht das anders aus. Ich wollte unbedingt etwas machen für die, denen es nicht so gut geht.«

An der Gerhart-Hauptmann-Schule wird seit jeher darauf geachtet, dass die Not anderer Menschen nicht übersehen wird. Nach den Sommerferien wird sich die Schule im Stadtteil Königstädten in eine Integrierte Gesamtschule verwandeln. »Förderung des Sozialverhaltens« wird eine wichtige Säule bleiben. Dass das Konzept angenommen wird, zeigen die Schülerinnen und Schüler schon jetzt.