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Erfolgreiches Konzept "BerufsAbitur"

Zwei Fliegen mit einer Klappe

Erfolgreiches Konzept "BerufsAbitur"

Was da ins Auge gefasst wird, ist nicht weniger als die Quadratur des Kreises. Das Konzept „BerufsAbitur“ verknüpft den Gesellenabschluss mit der Fachhochschulreife oder Hochschulreife. Aus einem „Entweder … oder“ wird damit ein „Sowohl als auch“. In Zeiten, in den Fachkräfte vor allem im Handwerk händeringend gesucht werden, ist das Konzept eine interessante Alternative. Neun Bundesländer machen bereits mit. 

 

Alles begann in Sachsen. Schon vor einigen Jahren erfolgte der Startschuss zu einem möglicherweise zukunftsweisenden Modellversuch.

Sachsen

Schüler und Schülerinnen mit einem guten Realschul­abschluss wurden in Dresden, Bautzen und Leipzig dazu eingeladen, an der „Dualen Berufsausbildung mit Abitur Sachsen“ (DuBAS)“ teilzunehmen. Das Ziel war, leistungsbereiten jungen Menschen die Chance eines doppelten Abschlusses zu bieten: die allgemeine Hochschulreife (also das Abitur) und den Facharbeiterabschluss (also eine erfolgreich absolvierte Berufsausbildung). In Bautzen etwa konnten die Schüler zwischen drei Berufen wählen: Industriemechaniker, Werkzeugmechaniker und Zerspanungs-mechaniker. Es handelte sich hier also um technische Berufsfelder, entsprechend wurde ein großes Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern vorausgesetzt. 

An weiteren Standorten standen andere Ausbildungen zur Wahl, in Dresden z.B. die Lehrberufe Fachinformatiker und IT-Systemelektroniker. Der Weg zum Berufs­Abitur war jedoch überall ähnlich: der theoretische Teil der Ausbildung fand an einem Beruflichen Schulzentrum statt, der praktische Teil in einem Unternehmen. Vier ­Jahre dauerte die duale Berufsausbildung. 

Die Auswertung des Modellversuchs war insgesamt sehr positiv: nur fünf Prozent der teilnehmenden Schüler*innen waren „gar nicht“ oder „weniger zufrieden“ mit dem DuBAS-Experiment. Allerdings klagten manche darüber, dass der Lernstress erheblich war. Grünes Licht kam überwiegend auch von den Lehrkräften: 83 Prozent der Pädagoginnen und Pädagogen signalisierten Zufriedenheit mit dem Modell. „Ausbildungsidee super“, hieß es in mehr als einem Fall. Und die Betriebe? Sie sprachen von ­einem „guten Konzept“. Win-win-win!

 

Nordrhein-Westfalen

Überzeugt vom Modell ist man längst auch in anderen Bundesländern, so z.B. in Nordrhein-Westfalen. Hier können junge Leute in vier Jahren den Gesellenbrief und die Hochschulreife (Abitur) erwerben oder alter­nativ in drei Jahren den Gesellenbrief und die Fachhochschulreife. Es wird ein regulärer Ausbildungsvertrag geschlossen. Der Berufsschulunterricht wird um Zusatzunterricht in Deutsch, Englisch, Mathematik und Naturwissenschaften ergänzt. Zum Ende der Ausbildung nach drei Jahren wird ergänzend die Fachhochschulreife erworben. Im Anschluss führt der Weg über die Fachoberschule zum Abitur. Ansprechpartner sind unter anderem die Handwerkskammer OWL zu Bielefeld und die Handwerkskammer Münster. 

 

Hessen

In Hessen startet die betriebliche Berufsausbildung sofort nach Eintritt in das Modell „BerufsAbitur“. Parallel dazu findet der Unterricht in der Berufsschule statt. Ergänzt wird dieser Unterricht durch Zusatzstunden zur Erlangung der Fachhochschulreife. Ausgehend von einem mittleren Abschluss kann das BerufsAbitur in allen Aus­bildungsberufen realisiert werden. Nach drei Jahren sind zwei Abschlüsse möglich: Gesellenbrief und Fachhochschulreife. 

 

Kein Experiment mehr

Das Modell ist inzwischen nicht mehr nur Experiment; das Berufs­Abitur gibt es in unterschiedlicher Ausprägung auch in Bayern, Niedersachsen, Berlin, Hamburg, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.

Weitere Infos hier:
zdh.de/ueber-uns/fachbereich-berufliche-bildung/berufsabitur

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