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Jahresurlaub
Kreuzfahrt, Kopenhagen, Karpaten
Für die meisten von uns ist sie unverzichtbar – die Urlaubszeit! Oft wird sie monatelang im Voraus geplant. Richtige Trends scheint es keine mehr zu geben. Die Leute, die wir befragt haben, entscheiden sich für sehr unterschiedliche Reiseziele.
Julia und Tim haben sich während des Studiums kennengelernt. Im nächsten Jahr wird Tim sein Examen ablegen, bei Julia dauert es noch ein bisschen länger. Beide jobben nebenbei, um sich das eine oder andere leisten zu können. Wie eben den jährlichen Urlaub.
Per Schiff von Insel zu Insel
Auf unsere Frage, wo es denn diesmal hingeht, erhalten wir von Julia eine etwas überraschende Antwort: „Wir machen die erste Kreuzfahrt unseres Lebens, wir freuen uns schon wahnsinnig darauf! Im Oktober geht es los, von Barcelona aus Richtung Madeira und Kanaren. Von Insel zu Insel.“ Tatsächlich? Keinerlei Bedenken wegen des Klimawandels? Kreuzfahrtschiffe verpesten doch ziemlich die Luft? Tim: „Da hat sich ja mittlerweile einiges geändert, zum Glück. Unser Schiff fährt nicht mehr mit Schweröl oder Marinediesel, wie das früher gang und gäbe war, sondern mit Flüssigerdgas.“ Julia fügt hinzu, dass das schon ein Riesenfortschritt sei. Aber ist es besser als Fliegen? Beide zucken mit den Schultern. „Also, wir machen uns da schon Gedanken“, meint Tom, „ich finde, man sollte nicht zu blauäugig sein. Aber eine naturwissenschaftlich exakte Analyse, was nun am wenigstens schädlich ist, kann ich dir nicht liefern“. Beide freuen sich auf die tägliche Abwechslung und das Bordleben.
Toscana und Kopenhagen
Nina ist noch Schülerin und hat nicht so viel Geld. Deswegen wird sie die Einladung ihrer Eltern annehmen, mit ihnen in die Toscana zu verreisen. „Ist auf jeden Fall nett, gutes Essen und so. Jede Kirche werde ich mir aber garantiert nicht von innen anschauen, da müssen dann meine Eltern mal auf mich verzichten.“ Italien ist nicht Ninas einziges Reiseziel. „Ich habe Lust, dann auch noch was ohne Eltern zu machen. Mit meiner besten Freundin geht es für ein paar Tage nach Kopenhagen.“ Die lässige Art der Dänen gefällt Nina, außerdem kann man je nach Laune mal schwimmen gehen oder einfach durch die Straßen bummeln. „Ganz billig wird es vermutlich nicht. Immerhin haben wir schon ein preisgünstiges Hostel ausfindig gemacht. Da kann man auch selbst kochen. Jeden Tag essen gehen, ist nicht drin.“
Richtung Osteuropa
Komplett andere Pläne hat der Freiberufler Henrik, der nach eigener Aussage von „Antalya, Adria oder Ballermann“ nichts wissen will. „Da fühle ich mich total unwohl. Ich muss zugeben, ich war noch nie in Rimini oder so, aber wenn man auf Fotos all die Strandliegen in Reih und Glied sieht, das reicht mir schon.“ Statt dessen fährt er seit Jahren eher in Gegenden, in die sich Touristen selten verirren. „In diesem Jahr möchte ich mal nach Rumänien fahren; das ist ein ziemlich großes Land, von dem ich kaum etwas weiß. Die Karpaten sollen schön sein, die Städte mit gut erhaltenen historischen Gebäuden auch.“ Und ihn interessiert nicht zuletzt das Zusammenleben der Menschen. „Die Universität in Cluj ist als multikulturell definiert; in der Stadt lebt unter anderem eine große ungarische Minderheit. Für Roma gibt es eine eigene Studienplatzquote. Das alles will ich mir mal ansehen.“ Sinnesfreuden sollen aber auch nicht zu kurz kommen: „Ich fahre dann noch weiter nach Moldawien. Die haben da den größten Weinkeller der Welt. Wusstest du das?“