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Jugend forscht

Schülerinnen aus Rüsselsheim holen Sieg

Jugend forscht

Die Rüsselsheimer Schülerinnen Jennifer, Anja und Seyma
(von links nach rechts) siegten bei Jugend forscht.


Jugend forscht gilt als der bekannteste Schüler- und Jugendwettbewerb im Bereich Naturwissenschaft und Technik. Nun haben drei Schülerinnen der Gustav-Heinemann-Schule in Rüsselsheim im Fachgebiet Arbeitswelt den Sieg geholt. Ihre brillante Idee: die kompostierbare Einwegtüte. 

Der Wettbewerb hat schon spätere Chemie- und ­Mathematikprofessoren sowie etliche weitere namhafte Wissenschaftler*innen hervorgebracht. Jugend forscht hat sich als Startrampe für steile Karrieren er­wiesen. Deshalb verwundert es kaum, dass Jahr für Jahr mehrere tausend junge Menschen an dem Wettbewerb teilnehmen.

 

Biologisch abbaubarer Kunststoff 

Ende des letzten Jahres meldeten sich auch Seyma Celik, Anja Armstrong und Jennifer Boronowska bei Jugend forscht an. Die drei jungen Frauen aus Rüsselsheim, Schülerinnen der Gustav-Heinemann-Schule, hatten in einem Schulprojekt schon mit Biokunststoffen experimentiert. Nun stellten sie sich die Frage: Gibt es Biokunststoff, der kompostierbar ist? Klar war, dass die Entwicklung eines solchen Materials große Vorteile hätte. Plastiktüten, die sich tonnenweise in den Ozeanen wiederfinden, wären womöglich bald überflüssig.

 

Einwegtüte mit „hoher Lastkraft“

Nach viel Tüftelei und mehreren Versuchsreihen fanden die drei jungen Forscherinnen den perfekten Mix aus ­Glycerin, Essigsäure, Stärke und Wasser. Der Clou sind asymmetrisch verteilte Hanffasern. Sie sorgen dafür, dass das Gewebe sehr reißbeständig ist. In einem Radiointerview erläuterte Jennifer, dass die Erfindung der drei Schülerinnen eine „hohe Lastkraft“ aufweist und einer Papiertüte weit überlegen ist. Eine Einwegtüte aus dem von ihnen entwickelten Material kann 14 Kilogramm Obst aufnehmen, ohne zu reißen, bei doppelter Schicht sogar 43 Kilogramm. Ein Biomüllbeutel bringt es auf vergleichsweise schlappe 5 Kilo.

Aber nicht nur das: Versuche haben ergeben, dass die Einwegtüte aus Rüsselsheim wirklich kompostierbar ist. Mikroorganismen bauten den Kunststoff nach drei Wochen, die Hanffasern nach sechs Wochen ab.

 

Sieg in Darmstadt, Sieg in Bremen 

Über einen Regionalwettbewerb landete das Projekt von Seyma, Anja und Jennifer zunächst auf dem Landeswettbewerb in Darmstadt. Hier landeten die Schülerinnen in ihrem Fachgebiet Arbeitswelt gemeinsam mit einem jungen Mann aus Bad Hersfeld auf Platz 1. Die wohl schönste Belohnung für die tolle Platzierung war die Möglichkeit, am Bundesfinale in Bremen teilzunehmen. Von ursprünglich 4.479 Startern wurden nur etwa 170 in die Hansestadt an der Weser eingeladen. Hier erlebten die Schülerinnen aus Rüsselsheim vier tolle Tage unter Gleichgesinnten – und am Ende durften sie sich sogar als Bundessieger feiern lassen.

Nun gilt es, die Vermarktung der Erfindung anzukurbeln. Dafür, so Jennifer, war in all dem Trubel noch keine Zeit. Sicher wartet noch viel Arbeit auf die Forscherinnen. Die Herstellungskosten für die Tüte sind momentan noch recht hoch – aber vielleicht gelingt auch hier bald der Durchbruch. 

 

WETTBEWERB JUGEND FORSCHT

Der Wettbewerb Jugend forscht wurde 1965 vom ehemaligen „Stern“-Chefredakteur Henri Nannen initiiert und findet jährlich statt. Eine Teilnahme ist bis zum Alter von 21 Jahren als Einzelperson oder in einer Gruppe von bis zu drei Personen möglich. Über den Regional- und Landeswettbewerb kann man es bis ins Bundesfinale schaffen – ein steiniger, aber lohnender Weg. In diesem Video-Tutorial wird erklärt, wie man sich anmeldet und worauf zu achten ist. Zum Beispiel sollte man seine Erfindung auch zum Patent anmelden!


Premiumpartner

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