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Mit Dualem Studium zum Bachelor
Die Quadratur des Kreises
Kaum hast du dein Abitur in der Tasche, wirst du von allen Seiten mit Empfehlungen bombardiert. »Mach unbedingt eine Berufsausbildung«, bekommst du sicher zu hören, »beim heutigen Fachkräftemangel wird man sich nach dir reißen.« Andere halten dagegen: »Warum hast du das Abi gemacht, wenn du hinterher nicht studieren willst?« Beide Argumente haben etwas für sich – aber sie schließen sich nicht aus.
Ganz abgesehen davon, dass immer du selbst entscheiden solltest, ob und wie du deine Karriere planst, kann die scheinbare Zwickmühle sich als etwas Positives entpuppen. Warum nicht die praktische Seite einer Berufsausbildung mit dem akademischen Tiefgang eines Studiums kombinieren? Das sogenannte duale Studium, das diese Quadratur des Kreises erlaubt, ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. In nur drei bis vier Jahren kannst du den Bachelor-Abschluss machen.
Viele Vorteile, einige Nachteile
Mittlerweile gibt es weit über tausend duale Studiengänge in Deutschland. Vor deiner Wahl einer Hochschule und eines Betriebes solltest du dir deshalb Zeit nehmen und alle Aspekte des Angebots genau prüfen. Bei den Bachelor-Studiengängen handelt es sich meistens um sogenannte »praxisintegrierte« Studiengänge, bei dem das Studium um längere, fest definierte Praxisblöcke ergänzt wird.
Das duale Studium biete viele Vorteile. Durch die Blockstruktur wechseln sich Theoriephasen an der Hochschule und Praxis-erfahrungen im Betrieb ständig ab – Langweile oder zu viel Routine kommt selten auf. Mit dem Bachelor-Abschluss hältst du gleich zwei Trümpfe in der Hand. Du kannst im Gegensatz zu vielen anderen Absolventen sowohl Theorie- als auch Praxiskenntnisse nachweisen und kennst außerdem schon typische Arbeitsabläufe in einem Unter-nehmen. Während des Studiums bist du finanziell besser-gestellt als die meisten Kommilitonen an der Uni, denn du erhältst ein Ausbildungsgehalt. Den Verdienst eines Azubis im Betrieb übersteigt es meistens deutlich. Da oft kleinere Hochschulen ein duales Studium anbieten, lernst du effektiv in kleinen Gruppen.
Allerdings solltest du auch bedenken, dass das duale Studium eine Doppelbelastung darstellt. Lange Semesterferien sind bestenfalls die Ausnahme; es warten ständig neue Herausforderungen auf dich. Mitunter bindest du dich auch für eine gewisse Zeit an ein bestimmtes Unternehmen.
Warum nicht bei einem Discounter?
Wenn dich diese Aspekte nicht abschrecken, kannst du aus einem großen Angebot auswählen. Du studierst zum Beispiel Business Administration und arbeitest parallel in der Medienbranche. Oder dich zieht der neue Studiengang Medizinische Informatik an, während du Praxisabschnitte in einer Klinik absolvierst. Du findest garantiert eine Theorie-Praxis- Kombination, die auch dich anspricht.
Eine weitere Möglichkeit, an die du vielleicht noch gar nicht gedacht hast, ist das duale Studium bei einem Discounter. Die Unternehmen arbeiten mit Partnerhochschulen zusammen und bieten häufig ein breites Spektrum von Studienfächern – von der klassischen Betriebswirtschaftslehre bis zum Wirtschaftsingenieurwesen – an. Dein Praxiseinsatz findet entweder direkt in der Unternehmenszentrale oder in den zahlreichen sogenannten Regionalgesellschaften statt. Hier stehen die Bereiche Handel, Verwaltung und Logistik im Zentrum; verschiedene Spezialisierungen sind möglich. Da die Unternehmen in der Regel international aufgestellt sind, kannst du unter bestimmten Bedingungen auch Erfahrungen im Ausland sammeln. Nach deinem dualen Studium kannst du Verkaufsleiter in einer Regionalgesellschaft oder auch Junior Consultant mit verschiedenen Schwerpunkten (z. B. Warengeschäft, Vertriebsorganisation) werden. Du wächst schnell in Bereiche hinein, in denen du Verantwortung übernimmst.
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