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Richtig reagieren auf Absagen
Kopf nicht in den Sand stecken

Du hast Deine Bewerbungsunterlagen mit viel Herzblut und Hoffnung zusammengestellt – und trotzdem eine Absage erhalten? Den Traumjob oder den Ausbildungsplatz deiner Wünsche nicht ergattern können? Das ist natürlich bedauerlich, aber kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Auch nicht, den Sand in den Kopf zu stecken, wie es einst Lothar Matthäus ausdrückte. Vielmehr kommt es darauf an, sich nicht verrückt machen zu lassen und die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Je liebevoller du eine Bewerbung ausgearbeitet hast, desto stärker trifft dich der Schlag einer Absage. Nicht einfacher wird es dadurch, dass die Arbeitgeber oft nicht einmal Gründe für den negativen Bescheid nennen. Das hat allerdings mit deiner individuellen Bewerbung in der Regel nichts zu tun. Wegen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) wollen sich die Unternehmen nicht angreifbar machen und vermeiden tunlichst konkrete Hinweise.
Überhaupt darfst du eine Absage nicht persönlich nehmen. Nicht du als Mensch wirst in Frage gestellt, sondern – bestenfalls – einige deiner fachlichen Qualifikationen. Diesen Unterschied musst du dir stets klarmachen! Nicht selten erhalten Personalverantwortliche Dutzende von Bewerbungen; da kann es logischerweise nicht für jeden eine Zusage geben. Dennoch lohnt es sich, nach einem ablehnenden Schreiben eine Analyse vorzunehmen. Wir helfen dir mit einer zweistufigen Checkliste.
Absage nach der schriftlichen Bewerbung
Wenn du eine Absage nach dem Versenden deiner schriftlichen Bewerbung erhältst, achte auf folgende Punkte:
- Bist du mit deinem Anschreiben auf das Stellenangebot eingegangen?
- Hast du deine fachlichen Qualifikationen nicht nur stumpf aufgelistet, sondern kurz und farbig beschrieben, worin genau deine Vorzüge liegen?
- Praktika? Welche Tätigkeiten genau? Fortbildungen? Ehrenamtliches Engagement? Weitere Dinge, die dein Verantwortungsbewusstsein und deine Motivation erkennen lassen?
- Einheitliche Schrifttype? Passendes Foto? Hast du jemanden gebeten, die Unterlagen auf Fehler durchzusehen?
Absage nach dem Vorstellungsgespräch
Wenn die Absage erst nach dem Vorstellungsgespräch kommt, stell dir diese Fragen:
- Wie war die Darstellung deines Lebenslaufes? Widersprüche zu den schriftlichen Unterlagen?
- Warst du schlecht vorbereitet und wusstest kaum etwas über deinen möglicherweise zukünftigen Arbeitgeber?
- Wie glaubwürdig hast du deine Motivation beschrieben? Bist du authentisch geblieben oder hast du dich unter dem Druck der Situation zu sehr verstellt?
- Outfit? Körpersprache? Pünktlichkeit?
Generell ist es interessant, einmal die Perspektive zu wechseln, also sich vorzustellen, wie wohl ein gestresster Personaler deine Bewerbungsunterlagen wahrnimmt – sie also mit seinen bzw. ihren Augen zu lesen. Hättest du sozusagen dich selbst eingeladen – aufgrund deiner eingereichten Unterlagen?
Klug antworten und nachhaken
In manchen Fällen kann es auch durchaus klug sein, dem Unternehmen auf die Absage hin zu antworten. Hier ist allerdings Fingerspitzengefühl gefragt. So solltest du dich z. B. nicht dazu hinreißen lassen, die Entscheidung des Unternehmens kräftig zu kritisieren. Souveräner wirkt es, wenn du dich für den Absagebrief höflich bedankst, die Entscheidung bedauerst und noch einmal die Gründe zusammenfasst, warum dich ein Arbeits- oder Ausbildungsplatz besonders gereizt hat. Beim Personalverantwortlichen kommt ein solches Kommunikationsverhalten meistens sehr gut an. Standst du lange »auf der Kippe« und wurdest erst spät ausgesiebt, kann ein solcher Brief von dir im günstigsten Fall doch noch eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch nach sich ziehen. Oder du bleibst positiv im Gedächtnis – für den Fall etwa, dass die Wunschkandidaten des Unternehmens von sich aus absagen oder an anderer Stelle im Betrieb eine Stelle frei wird.
Auch beim Nachhaken per Telefon solltest du freundlich bleiben und die Entscheidung des Unternehmens akzeptieren. Du kannst gerne nachfragen, was du hättest besser machen können. So erfährst du, worauf die Personalabteilung eines Unternehmens besonders achtet. Den Erfahrungsgewinn kannst du schon beim nächsten Mal nutzen. Denn jede neue Bewerbung ist eine neue Chance!
Humor hilft – manchmal
Für viel Furore sorgte im vergangenen Jahr ein auf Facebook veröffentlichter Brief eines Lehrstellenbewerbers. Der junge Mann hatte eine Absage erhalten, wollte sich mit ihr aber nicht zufrieden geben (was er unter anderem antwortete, siehe links).
Beim Frustabbau hilft diese Art von herrlichem Humor natürlich sehr. Abschicken sollte man ein solches Schreiben aber eher im Ausnahmefall, z. B. wenn ein Absagebrief besonders unverschämt formuliert worden war – was leider auch gelegentlich vorkommt. Wer nicht alle Brücken hinter sich abbrechen will und sich seine zweite Chance nicht verbauen will, versucht es doch lieber mit Diplomatie.
Foto: © tilla eulenspiegel/photocase.de

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