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Wolfenbüttler Schüler testen Einweggeschirr

Plastik schlägt Palmblätter

Jugend testet

Nach einer Party hatte wohl jeder schon mal ein richtig schlechtes Gewissen. Dreckige Gläser, Kippen, Rotweinflecke – kein schönes Szenario am Morgen danach. Aber fast noch ätzender kann nach langen Nächten der Anblick des überall herumliegenden Plastikbestecks sein. Lässt sich nicht verantwortungsvoller mit dem knapper werdenden Erdöl umgehen, das die Produktion der weißen Gabeln und Messer erfordert? Diese Frage stellten sich auch Schüler der Leibniz-Realschule in Wolfenbüttel. Sie kamen zu überraschenden Ergebnissen.


Für eine Schule, die stolz auf ihr Prädikat »Umweltschule in Europa« ist, gehört es sich einfach, Feste so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten. Dies dachten sich zumindest Claudia, Henrike, Marie, Tobias und Tim von der Umwelt-AG der Leibniz-Realschule in Wolfenbüttel. Also beschlossen sie, mögliche Alternativen zum Plastikgeschirr auf Herz und Nieren zu prüfen. Der Wettbewerb »Jugend testet« der Stiftung Warentest kam ihnen da gerade recht. tl_files/ausbildungsplatz/img/Redakteurmaterial/Newsbilder im Artikel/Jugend-testet-2015_Artikelbild.jpg

Stabilität, Umweltfreundlichkeit und mehr
Die fünf Schüler führten erst einmal eine Marktanalyse durch und stellten dabei fest, dass es Einweggeschirr und -besteck in sehr unter-schiedlichen Materialien gibt: Teller aus Palmblättern, Zuckerrohr und Pappe sowie Besteck aus Birkenholz und PLA (Bio-Kunststoff aus Polymilchsäure). Diese Produkte wurden nun dem herkömmlichen Plastikangebot gegenübergestellt und gewissenhaft getestet – auf der Grundlage eines sorgfältig ausgearbeiteten Kriterienkatalogs. 

Das A und O war natürlich, dass man mit dem Besteck und Geschirr auch vernünftig essen kann. Handhabung und Stabilität der einzelnen Produkte gingen deshalb mit 35 Prozent in die Bewertung ein. Die Wolfenbütteler Schüler prüften, unter welchem Gewicht Teller abknicken (siehe Foto), wie schnell Gabeln abbrechen, wie scharf Messer sind und ob das Material generell hitzebeständig ist. Ein ebenso wichtiger Faktor (35 Prozent) war die Umweltverträglichkeit – die Sorge über die zur Neige gehenden Ressourcen hatte die Jugendlichen ja erst zu ihrem Test angeregt. Sie holten unter anderem Informationen über Rohstoffgewinnung, CO2-Ausstoß, Transport und Entsorgung ein. Da das Auge immer mitisst, wurde das Design des Geschirrs ebenfalls nicht vernachlässigt (10 Prozent); der Geschmack der Mitschüler spielte dabei eine wesentliche Rolle. Außerdem floss der Anschaffungspreis der Produkte (20 Prozent) in die Überlegungen mit ein.

Das Endergebnis war in jeder Hinsicht verblüffend. Die auf den ersten Blick umweltfreundlichen Produkte haben keinen Vorsprung vor dem Plastik. Dem alternativen Material liegen zwar nachwachsende Rohstoffe zugrunde, doch fehlen oft anerkannte Zertifikate, die die Nachhaltigkeit auch belegen. Außerdem sind die Alternativen oft erheblich teurer und weniger stabil. Letztlich stellte sich sogar heraus, dass sie genauso wenig kompostierbar sind wie das Plastik, zumindest nach den Bestimmungen im Landkreis Wolfenbüttel. Plastik schlägt somit Palmenblätter, wenn auch nur knapp.

Einladung nach Berlin
Mit ihren erstaunlichen Ergebnissen erfüllten die Schüler alle Kriterien des Bundeswettbewerbs »Jugend testet«: Sie fanden ein originelles Testobjekt, erarbeiteten bemerkenswerte Kriterien und Methoden und sorgten anschließend auch für eine interessante Präsen-tation. Belohnt wurden die jugendlichen Tester aus Niedersachsen mit einem sensationellen 2. Platz. Eine starke Leistung, wenn man bedenkt, dass 552 Bewerbungen bei der Stiftung Waren-test eingegangen waren. Eine Delegation der Umwelt-AG durfte für drei Tage nach Berlin fahren und ein Preisgeld von 1.500 Euro entgegen-nehmen. Die nächsten Projekte sind damit gesichert. 

 

Wettbewerb »Jugend testet«
Alle Schüler im Alter von 12 bis 19 Jahren können am jährlich stattfindenden Wettbewerb »Jugend testet« der Stiftung Waren-test teilnehmen – allein, zu zweit, mit einer Gruppe oder der ganzen Klasse. Zur nächsten Runde muss man sich bis November 2015 anmelden. Einsendeschluss für die fertigen Arbeiten wird voraussichtlich Februar 2016 sein. Viele Infos, Unterlagen und ein Beispiel für einen Testbericht findet man unter: www.test.de/jugendtestet

Premiumpartner

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