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Azubi-Speed-Dating

Rendezvous mit Stoppuhr

Azubi-Speed-Dating: Besser als eine herkömmliche Bewerbungsmappe?

Flirten, flirten, flirten – bis dass die Stoppuhr sie scheidet! So kennen das trendige junge Leute, die schon einmal an einem »Speed-Dating« teilgenommen haben. Dabei lernen sie im Minutentakt gleich reihenweise mögliche Partner kennen, denen sie für jeweils kurze Tête-à-têtes gegenübersitzen. Dieses Verfahren wird inzwischen auch angewandt, um Jugendliche auf der Suche nach einer Lehrstelle und Ausbildungs-betriebe miteinander zu verkuppeln. Galt das »Azubi-Speed-Dating« anfangs noch als reine Zeitgeist-Marotte, hat es sich heute überall durchgesetzt, in den großen Städten wie auch in der Provinz.


Miranda in »Sex and the City« hat es getan, ebenso Hitch, der Date Doktor, und andere Filmcharaktere. Singles auf der Jagd nach Bett- oder Lebenspartnern vertrauen der Methode bis heute: sie treffen sich auf eigens dafür organisierten Veranstaltungen mit ebenfalls nach Glück oder Spaß suchenden Zeitgenossen, sprechen einige Minuten mit ihnen und hoffen, dass der Funke irgendwann überspringt; wenn nicht beim ersten Versuch, dann spätestens beim fünften oder sechsten. Industrie- und Handelskammern, Handwerksorganisationen, Arbeitsagenturen und teilweise sogar Krankenkassen machen sich dieses Prinzip seit einigen Jahren zunutze. Sie vermitteln minutenkurze Kennenlern-Dates zwischen jungen Schulabgängern und Betrieben. Dafür mieten sie Stadthallen, Messesäle, Kommunikationszentren oder auch exklusive Orte wie Opernhäuser an. 

 

Gespräche von wenigen Minuten
»In meinem Fall«, so Daniel R. (17) aus München, »war es so, dass ich in der Schule davon mitbekommen habe. Wir sollten uns anmelden und auch gleich drei Berufswünsche angeben; ich entschied mich für Kaufmann im Einzelhandel, Kaufmann für Versicherungen und Automobilkaufmann. Dann wurde eigentlich alles geregelt. Das Azubi-Speed-Dating fand im Rahmen einer Ausbildungsmesse statt. Ein paar Tage vor der Veranstaltung hatte man mir schon meine Termine genannt. Es ging dann Schlag auf Schlag. Pro Termin gab es Gespräche von rund 15 Minuten Länge, danach ging man weiter zum nächsten Tisch, zum nächsten Date.«

Besonders hektisch sei es nicht zugegangen, versichert Daniel, der die Atmosphäre insgesamt erheblich lockerer fand als bei klassischen Vorstellungsgesprächen. Der Charakter der Veranstaltungen kann sich jedoch von Fall zu Fall unterscheiden. Manchmal stehen nur exakt sieben Minuten Gesprächszeit zur Verfügung, und eine Stoppuhr wacht darüber, dass die Zeit eines Rendezvous nicht überschritten wird. Nicht immer ist eine Voranmeldung nötig; die einzelnen Termine werden teilweise auch erst am Veranstaltungsort vereinbart. Auf jeden Fall, so empfiehlt Daniel, sollte man genügend Bewerbungsmappen dabei haben, die man vor dem Date seinem Gesprächspartner übergibt.

 

Gründliche Recherche unabdingbar
Auch wenn alles etwas legerer zugeht, gehört eine gute Vorbereitung zum A und O eines gelungenen Auftritts. Ein alter Spruch behält auch beim modernen Azubi-Speed-Dating seine volle Gültigkeit: »Du bekommst keine zweite Chance für den ersten Eindruck.« Wenn man schon vorher wisse, so Daniel, mit welchen Firmen man in Kontakt treten werde, sei die gründliche Recherche im Internet unabdingbar. »Denn eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche; die Frage, warum man sich gerade für das Unternehmen XY interessiere, kommt auf jeden Fall.« Auch sonst werden häufig Fragen gestellt, die man aus den üblichen Bewerbungsszenarien kennt. »Was motiviert Sie zu genau diesem Lehrberuf?« Oder auch: »Was würden wir verlieren, wenn wir Sie nicht einstellten?«

 

Erster Eindruck wichtiger als Noten
Sowohl die Bewerber als auch die Unternehmen loben die Vorteile des Verfahrens. In der Regel, so etwa ein IHK-Experte, seien einige Minuten ausreichend, um herauszufinden, ob die Chemie und die Grundanforderungen für ein Wiedersehen stimmten. Die Jugendlichen, auf der anderen Seite des Tisches, sehen eine Chance darin, mit ihrer Persönlichkeit und einem guten Eindruck zu punkten. »Das Beste ist eigentlich«, pflichtet Daniel bei, »dass die Firmen zuerst DICH sehen – und später deine Noten!« Für Schüchterne sei das Azubi-Speed-Dating dabei eine gute Übung, um sich auf Gesprächssituationen dieser Art einzustellen. Und er hat noch einen Tipp parat: Man könne kaum zu früh beginnen mit Flirts dieser besonderen Art. »Am besten schon nach Weihnachten in der 9. Klasse. Seht euch um, wo ein Azubi-Speed-Dating angeboten wird. Fragt bei der IHK oder in den Arbeitsagenturen. Die Firmen planen lange im Voraus.«

 

Mehr als nur ein Modespaß
In der Tat. Im Idealfall ist das Dating eine Kombination aus Berufsorientierung, Kontaktaufnahme und Bewerbung. Entscheidungen werden aber nach dem ersten Gespräch praktisch nie getroffen. Deshalb läuft Kritik, die dem Verfahren Oberflächlichkeit vorwirft, ins Leere. Es ist längst mehr als ein Modespaß oder ein Zeitgeist-Phänomen. »Egal, was passiert«, sagt Daniel, »ein paar Gummibärchen am Stand ist das Mindeste, was du kriegst. Vielleicht aber sogar eine Einladung in die Firma, zur nächsten Vorstellungsrunde.« 

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