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Hate Speech

Hass hat dramatische Folgen

Hate Speech

Neue Untersuchungen zeigen, dass Hass-Kommentare im Internet sich häufen. 58 Prozent aller Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren waren von Hate Speech schon mindestens einmal betroffen. Wir zeigen, wie man sich wehren und schützen kann. 


Selbst im Bundestag ist Hate Speech inzwischen ver­breitet. Darauf hat eine junge Frau aufmerksam gemacht, die sich in der Öffentlichkeit konsequent nur Fluky nennt. Als Referentin der Amadeu Antonio Stiftung, die sich gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus engagiert, kennt sie sich aus. Sie weiß, dass sich Hate Speech durch alle Bevölkerungsgruppen zieht. Vorurteile, so sagt sie, „sind keine Frage des Alters“. Manche Menschen verbreiten aus Gedankenlosigkeit Hass, andere mit ideologischem Kalkül.

 

Viele Gruppen betroffen

Hate Speech definiert Fluky als »sprachliche Angriffe auf Menschen und Aufrufe zu Hass und Gewalt«. Die Hasskommentare kommen dabei längst nicht immer als derbe Beleidigungen daher. Oft sind die abwertenden Äußerungen recht subtil und entfalten gerade deshalb um so mehr Wirkung. Der Satz „Flüchtlinge müssen im Supermarkt nicht bezahlen“ spielt zum Beispiel bewusst mit dem plumpen Vorurteil, dass in dieser Bevölkerungsgruppe überdurchschnittlich oft Diebe zu finden seien. Ähnlich verhält es sich mit dem Begriff „Goldjungs“, der unterschwellig voraussetzt, dass es Geflüchteten nur um materielle Vorteile geht. 

 

Von Hate Speech betroffen sind neben zugewanderten Menschen vor allem Frauen, Juden, Muslime – und auch Jugendliche. Letzteres liegt unter anderem daran, dass sich Teenager häufiger als Erwachsene im Internet bewegen, wo Hassbotschaften bevorzugt platziert werden.

 

Auch der Oberstaatsanwalt Klaus-Dieter Hartleb, Hate-Speech-Beauftragter der bayrischen Justiz, registriert ­einen massiven Anstieg der Hasskommentare. Er macht darauf aufmerksam, dass „Hassrede“ kein Straftatbestand ist. Die Fälle seien nicht immer eindeutig; manchmal ­müsse „zwischen der Meinungsfreiheit des Täters und dem Ehrenschutz des Opfers“ sorgsam abgewogen werden. Hetze sei jedoch inakzeptabel und werde strafrechtlich verfolgt. Dies funktioniere dank guter Ermittlungsmethoden auch dann, wenn Täter ihre Botschaften anonym ­posten. „Die meisten sind überrascht, tatsächlich, dass es wegen eines Posts zu einer Wohnungsdurchsuchung kommt.“ Allein in Bayern wurden 2020 über hundert
Täter verurteilt.


LASS ES SOWEIT NICHT KOMMEN!
Hate Speech kann dramatische Folgen haben:

Frust, Depressionen, das Gefühl der Ausgegrenztheit.
Lass es soweit nicht kommen – schütze und wehre dich rechtzeitig!

 

Vor allem im Netz solltest du immer vorsichtig sein. Verrate nicht zu viel über dich. Wohnort, Handynummer, Passwörter gehen nur dich etwas an. Diese Informationen solltest du in Foren, Chats, sozialen Medien etc. nicht veröffentlichen. Auch mit Fotos solltest du nicht zu freigiebig sein. Bedenke immer, dass ein einmal hochgeladenes Bild kaum wieder zu entfernen ist; ein Radiergummi für das Internet gibt es nicht. Bei Instagram und Co. solltest du dir immer genau überlegen, welche Freundschaftsanfragen du annimmst.

 

Solltest du Opfer von Hass und Hetze geworden sein, ist es wichtig zu reagieren. Sich mit einem Schamgefühl zurückzuziehen, ist eine menschlich verständliche, aber keine gute Reaktion. Zieh gerne einen Erwachsenen deines Vertrauens zu Rate. Wichtig ist, dass ihr den Vorfall sehr gut dokumentiert, also Infos über den Täter sammelt und Screenshots macht. Im Fall einer massiven Beleidigung solltet ihr die Plattform informieren und Anzeige erstatten; das geht auch über Onlinewachen, die es mittlerweile in fast allen Bundesländern gibt.

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