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Neue Trends in der Arbeitswelt

Nicht nur Vier-Tage-Woche

Nicht nur Vier-Tage-Woche

„Einige Trends am Arbeitsmarkt kommen einem Erdbeben gleich.“ Noch drastischer als die österreichische Tageszeitung Der Standard vor einigen Wochen kann man es kaum formulieren. Doch auch Freunde der eher leisen Töne werden kaum abstreiten können, dass die Arbeitswelt gerade mächtig in Bewegung ist. Arbeiten wir in wenigen Jahren ganz anders als noch heute? 

 

Beim wichtigsten Trend überhaupt hat die Generation Z, die jungen Menschen zwischen circa 18 und 30 Jahren, ihre Hände deutlich mit im Spiel. Sie macht sich überall auf der Welt dafür stark, dass die Arbeitswoche von fünf auf vier Tage reduziert wird.

 

1. Vier-Tage-Woche

Ein aktuelles Experiment in Großbritannien brachte überraschende Zahlen zutage. 61 Unter­nehmen und über 3.000 Angestellte verringerten die Arbeitszeit für sechs Monate um 20 Prozent – bei vollem Gehalt. Am Ende des Versuchs gaben mehr als 50 Prozent der Belegschaft an, mehr Zeit für Care-Arbeit (alles von Kinderbetreuung bis Altenpflege) und ein reicheres Sozialleben zu haben. Die Arbeitnehmer*innen waren deutlich weniger gestresst; die Zahl der Krankenstandstage ging um nicht weniger als 65 Prozent zurück. Die Produktivität litt nicht unter der Vier-Tage-Woche, eher im Gegenteil. Auch in Deutschland ist die Diskussion längst in vollem Gang.

 

2. Work-Life-Flow

Der Nine-to-Five-Job, also das Aufschlagen im Büro um 9 Uhr morgens und der Beginn des Feierabends um 17 Uhr, ist im Grunde schon Geschichte. Hier brachte Corona wohl den endgültigen Durchbruch für mehr Flexibilität. Selbst Werkstudenten arbeiten inzwischen ein oder zwei Tage von zu Hause aus. Großzügige Gleitzeit und eine individuelle Pausengestaltung haben sich vielerorts durchgesetzt. Die Gefahr, dass Arbeit und Freizeit immer mehr miteinander verschwimmen, sehen gerade junge Menschen kaum. Für sie wird der Work-Life-Flow immer gefragter.

 

3. Employee Reskilling

Englische Begriffe aus dem Arbeitsumfeld sind schon länger auf dem Vormarsch, also kaum noch als Trend zu bezeichnen. Das sogenannte Employee Reskilling ist aber etwas verhältnismäßig Neues. Unternehmen investieren in ihre Belegschaft, indem sie ihre Mitarbeitenden gezielt und individuell fördern. Ziel ist die Aneignung neuer Fähigkeiten im stets dynamischen Berufsgeschehen. Immer wichtiger werden eine professionelle Kommunikation und Problemlösungskompetenzen. Gelingt es durch clevere Weiterbildung, Mitarbeitende zu binden, kann dies auch ein Beitrag gegen den Fachkräftemangel sein.

 

4. Workation

Der Begriff „Workation“ setzt sich aus den englischen Wörtern „work“ (Arbeit) und „vacation“ (Urlaub) zusammen.
Ein Trend besteht eindeutig darin, diese beiden Welten, die einst strikt voneinander getrennt waren, eng zusammenzuführen. Warum ein Projekt nicht in den bayrischen Bergen zu Ende führen? Und lässt sich der Schreibtisch nicht für, sagen wir, zwei Monate auch mal in der Toskana aufstellen? Da arbeiten, wo andere Urlaub machen – 13 Prozent der Deutschen finden das einer Studie zufolge schon jetzt sehr attraktiv. 

 

5. Teamwork

Teamwork – das klingt erst einmal gar nicht neu, eher nach einer altbekannten Sache. Aber auch hier verschieben sich die Akzente. Hierarchische Strukturen und das Top-down-Prinzip kommen nicht mehr gut an. Besonders junge Frauen widersetzen sich, wenn ein (männlicher) Chef von oben Vorgaben macht und der Rest der Truppe sich danach zu richten hat. Der neue Trend geht dahin, sich wirklich als Team zu begreifen, mit Kommunikation auf Augenhöhe, gemeinsam entwickelten Ideen und Mitspracherecht auch für die junge ­Generation.

 

Von einem „Erdbeben“ sprach die Wiener Zeitung Der Standard bezüglich der Veränderungen in der Arbeitswelt. Richtig knallen lassen es schon heute manche Beschäftigte, die mit ihrem Arbeitgeber nicht mehr zufrieden sind. Sie kündigen ihren Job besonders öffentlichkeitswirksam, z.B. mit einem offenen Brief, auf Instagram oder mit einer Protestaktion. Grund dafür kann z.B. sein, dass das Unternehmen sich nicht stark genug für die Umwelt einsetzt. Ob das Loud Quitting („lautes Kündigen“) ein regelrechter Trend wird, bleibt abzuwarten. Klar ist aber: Viele Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt sind schon jetzt gekommen, um zu bleiben. 

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