Universitätsstudie

Jährlich gehen knapp 20.000 deutsche Jugendliche im Rahmen eines Schüleraustausches ins Ausland. Während dieser Zeit lernen die Schüler fremde Kulturen kennen und verbessern ihre Sprachkenntnisse. Forscher unter der Leitung von Psychologen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster haben nun nachgewiesen, dass ein Auslandsaufenthalt auch den Selbstwert der Schüler positiv beeinflusst.

Die Wissenschaftler befragten für ihre Studie mehr als 800 im Durchschnitt 16-jährige Schüler, die ein gesamtes Schuljahr im Ausland verbrachten – vor, während, direkt nach dem Aufenthalt sowie ein Jahr später. Diesen Jugendlichen wurde eine Vergleichsgruppe von mehr als 700 Schülern gegenübergestellt, die während der gesamten Zeit in Deutschland blieben. Zentrales Ergebnis der Untersuchung: Die Schüler mit Auslandserfahrung sahen sich nach dem Austauschjahr »in einem positiveren Licht« als vorher. Bei den Daheimgebliebenen beobachteten die Forscher keine Selbstwertveränderung.

Professor Mitja Back vom Institut für Psychologie der Universität Münster sieht durch die Studie bestätigt, »dass soziale Beziehungen im Gastland eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Selbstwertes spielen. […] Die Schüler, die sich während des Aufenthalts sozial eingebettet fühlen und neue Freundschaften knüpfen, zeigen auch einen stärkeren Anstieg im Selbstwert.« Besonders interessant: Vor allem Jugendliche, die zuvor ein weniger positives Bild von sich hatten, scheinen vom Schüleraustausch zu profitieren.

Fazit der Studie: Ein Schüleraustausch hat nicht nur kurzfristige, sondern bleibende positive soziale und persönliche Konsequenzen auf die Entwicklung von Jugendlichen.

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